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 Lost in Blood - Die Story

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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 10:02 am

"W-Waffen?! Welches Tier hat dir denn in den Kopf gekackt? Hier gibt es keine Waffen!", beschwerte ich mich. Gelächter und Applaus kam von dem Jungen namens Ida. "Mach ihn fertig. Das hat er verdient!", er grinste tückisch und deutete dann auf mein Armband. "Deine Waffe leuchtet wie ein Leuchtturm für alle Sehenden. Wir erklären dir alles im Stützpunkt...wenn diese Nori stümper endlich weg sind...", er griff nach meiner Hand und augenblicklich...wurde mir schwarz vor Augen.

Etwas verwirrt und taumelnd kam ich in einem schlecht beleuchteten Raum wieder zu mir, neben mir kniete Ida und rieb sich verlegen den Kopf. "Du hast deinen ersten "Drive" gut überstanden, ich hab schon Leute gesehen, die haben sich danach stundenlang übergeben. Man gewöhnt sich daran und irgendwann ist es Alltag.". Ich wusste immer noch nicht was passiert war und stempte mich irgendwie auf die Beine. "Wo bin ich?", fragte ich und sah mich kurz um. "Was habt ihr mit Aki gemacht?! Wo ist sie?"

Beschwichtigend hielt der Blondhaarige die Hände hoch. "Keine Sorge, der gehts gut, sie wird wie du aufwachen, nur halt auf der falschen Seite. Du wirst sie in ein paar Stunden sicher wieder sehen.", erklärte er und half mir beim laufen, bis ich es alleine konnte.

"Willkommen." Ich verjagte mich so heftig, dass ich fast wieder umgekippt wäre, doch eine feste Hand hielt mich auf den Beinen. Ein komisch-aussehender junger Mann stand vor mir, eine Brillenschlange durch und durch, dazu noch merkwürdige Haarfarbe. "Makoto, sehr angenehm. Wenn ich bitten darf...!". Er wies den Weg nachdraußen.

Der Nerd:
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 10:53 am

Akaya rollte mit seinem linken Auge und starrte den Blonden an, als würde er ihn in jeder Sekunde anspringen und wie ein wilder Tiger auseinander nehmen. Wieso mochten die sich nicht? Sie sprachen voneinander wie von verschiedenen Nationen. Erinnerte mich irgendwie an Avatar und so verschiedene Stämme-Kriege der germanischen Geschichte.

Blondie ging auf Sam zu und sie verlor das Bewusstsein. Ich streckte meinen Arm aus, um sie zu fangen, doch dann ergriff mich eine starke Hand beim Handgelenk. Ich blickte über meine Schulter und erhaschte einen Blick auf Akaya's ernstes Gesicht. Danach verschwamm alles...


~


Als ich aufwachte, hielt jemand meine Hand. Meine Sinne kamen zu mir zurück und verrieten mir, dass ich auf einem gemütlichen Fauteuil saß. Ich öffnete meine Augen, wobei ich ein paar mal blinzeln musste, um eine klar Sicht zu kriegen. Es roch nach Medizin hier drin - wo war ich? Wo war Sam? Wo war Andrej?
Die Wände waren weiß, die Decke war weiß, weißes Licht schien auf mich herab. Tresen und Schränke aus Stahl standen in den Ecken. Reagenzgläser standen herum. Neben mir befand sich eine Liege mit weißen Polstern wie bei einem Operationssaal...
Als ich meinen Kopf wandte, kam Akaya's Gesicht in mein Blickfeld. Mit links hielt er meine Hand und hatte einen Finger gegen meine Pulsader gedrückt, mit rechts tippte er eine Nachricht auf seinem Handy.
"Oi...."
"Hm?" Der Akaya-Typ sah auf, grinste mich dann an und ließ das Handy in seiner Jackentasche verschwinden. "Du bist wach, früher als ich dachte." Nachdem er meine Hand losließ, stand er von dem Stuhl auf, auf dem er gesessen hatte. "Steh auf und komm, sonst wird der Boss noch verärgerte als er schon ist."
Schon wieder dieser 'Boss'. "Wieso verärgert?" Ich setzte mich langsam auf und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.
"Seit gestern sind verdammt viele Strains unterwegs. Viele von uns kommen gar nicht mehr richtig nach Hause und zum Lernen. Der Boss muss sich mit dem ganzen auseinandersetzen. Er mag Ruhe, weißt du?"
"..." Vorsichtig stieg ich auf meine Beine, fühlte mich schwindelig, aber stellte mich gerade hin.
"Kannst du gehen?"
"Ja." Ich machte einen Schritt, doch dann funktionierte mein rechter Fuß nicht mehr und ich kippte nach vorne. Akaya fing mich allerdings schnell auf. "Ich werd-"
"Fass mich nicht an." Ich entriss ihm murmelnd meine Arme und ging noch einmal vorwärts. Meine Knie wackelten unsicher. Nach dem dritten Schritt schon gingen sie ein und ich kam wieder auf dem Boden an. Das ging so ziemlich fünf Mal, bis ich dann irgendwie wieder Kraft gesammelt hatte, um neben Akaya herzugehen. Er brachte mich entlang eines alten, schwarz gestrichenen Korridors. In der Mitte der dunklen Wände befanden sich goldene Leisten. Die Türen, die hin und wieder links und rechts auftauchten, waren aus Ebenholz. Wir gingen an unzähligen Türen vorbei, bis Akaya endlich Halt machte und sich zu einer wand. Er ergriff den Türknauf, drehte ihn und öffnete. Da er mich zuerst durchließ, trat ich einfach ein und war von einer riesigen Halle willkommen geheißen. Sie war weiß, beinhaltete beige Möbelstücke wie Kommoden, Tische und mehrere Sessel. Auf dem Boden befanden sich graue Fliesen.

In der Mitte der Halle standen mehrere Jugendliche, vielleicht 50 oder so, die mich blöd anstarrten. Allerdings war das noch jemand... Ein Mann. Um ihn wurde ein schöner Halbkreis aus Distanz gebildet. Er sah aus wie frische 24 und erinnerte mich an einen Soldaten, so trainiert waren seine Arme. Seine Kleidung bestand aus Leder, nur der Pullover war ein anderes Material. In seiner rechten Hand hielt er eine schwarze Scheide, in dem ein Katana mit schwarzem Griff ruhte. Die zwei silbernen Ketten mit den Kreuzanhängern zerstörten aus irgendeinem komischen Grund das Auftreten des Schwarzhaarigen. Er sah so richtig gefährlich aus, wieso trug er Jesuskreuze mit sich rum?
Was mir allerdings auf jeden Fall zuerst auffiel waren seine Augen... Die waren rot. Fucking rot. Normalerweise passierte so ein Effekt nur, wenn die Iris pigmentlos war und man somit die Blutgefäße dahinter sehen konnte. Das war bei Albinismus ein gängiger Nebeneffekt.

"Du bist also der neue Hund", sprach der Schwarzhaarige und trat langsam auf mich zu. Seine Anzugschuhe klackten auf den Fliesen. Er blieb direkt vor mir stehen und betrachtete mich mit einem undefinierbaren Blick. Was dachte er von mir? Was hielt er von mir?
Mein Herzschlag erhöhte sich auf 180. Normale Menschen würden daran sterben.
"Wo ist deine Waffe?"
Ich öffnete zwar meinen Mund, wusste aber keine Antwort. Die Worte des Blonden in meinem Zimmer kamen mir in den Sinn. Sam's Armband... Also... meine Ringe?
Ich sah zu meiner rechten Hand hinunter, bevor ich sie hochhob, um sie dem Schwertkämpfer zu zeigen.
Er ergriff mein Handgelenk und besah die Ringe genauestens. Ich biss mir in die Unterlippe - sein Griff war fest, verdammt fest, es fühlte sich beinah so an, als ob er mir das Gelenk brechen würde.


"Komm. Es gibt viel, dass du lernen musst", informierte mich der Schwarzhaarige dann und zog mich an der Hand aus der Halle hinaus. Den Gang entlang. Ich traute mich irgendwie nichts zu sagen... Dieser Typ war so angsteinflößend und nicht analysierbar.


Shiki:
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 11:22 am

Anders als sonst, nörgelte ich nicht, war nicht mal zornig, das Aki nicht hier war. Viel mehr hielt ich das ganze für einen äußerst verwirrenden Traum, weshalb ich mich auch mehrmals zwickte, nur um ganz sicher zu gehen. Am Ende eines Korridors, öffnete Mokoto-Brillenschlange eine Tür und es wurde schlagartig grell. Eine Kommandozentrale, wie man sie nur aus Filmen kannte, baute sich vor uns auf und der Nerd steckte seine Hände aus. "Willkommen in Tori!"

Er wurde eiskalt ignoriert von allen anwesenden, und es waren sicher zwanzig oder dreißig Leute am Arbeiten. Seufzend ließ er die Arme sinken und winkt mich zu sich, während Ida sich in eine andere Richtung entfernte. "Du fragst dich sicher, warum du hier bist, richtig?", fragte er rhetorisch, denn er kannte die Antwort. Er führte mich zu einer Glaswand. "Die Antwort liegt hier drinnen...". Ich beugte mich vor, schaute ganz genau hin...und wich heftig zurück als eine schwarze-klumpenartige Masse gegen das Glas schlug und zum vibrieren brachte. "Unheimlich, was?"

"W-Was zum Teufel sind das für Dinger?", fragte ich ziemlich kleinlaut, die Augen weit aufgerissen. "Wir nennen sie Strains. Sie sind ein Organismus, den es schon seit Jahrhunderten gibt. Sie sind keine Tiere...viel mehr...ein Virus, wenn man es so ausdrücken möchte. Sie können nicht denken und reagieren rein aus Instinkt. Höchstgefährlich sag ich dir...". Er drückte einen knopf und ein Vogel flog in den Glasschrank. Mit Schrecken sah ich zu, wie der Strain sich hob und den Vogel in sich aufnahm...was übrig blieb, waren ein haufen Knochen. "Sie sind nicht leicht aufzuhalten, aber dafür gibt es ja uns...die Tori...wir entwickeln, alle mögliche Arten um diese Gefahr aufzuhalten..." Er zuckte mit den Achseln. "Wie du sicher schon mitbekommen hast, gibt es noch eine andere...Organisation. Sie sind so grobmotorisch, sie töten jeden Strain den sie begegnen. Wir hingegen...packen die Bedrohung an der Wurzel.". Er hob eine Hand und zeigte mir ein Photo.

"Du kennst die sicher oder?". Ich erstarrte...Bohnenstange...und Fetti.

Ich nickte vorsichtig. "Das sind Gatherer richtig?", fragte ich zaghaft und mein Gegenüber schien sichtlich begeistert. "Deine Auffassungsgabe ist hervorragend. Es war die richtige Entscheidung dich nach Tori zu holen.". Er lachte, legte eine Hand auf meine Schulter und führte mich weiter. "Gatherer kontrollieren die Strains. Sie sind die Wurzel allen Übels. Tötest du einen von ihnen, werden die Strains, die ihm dienen zu willenlosen Dreckklumpen." Klang einleuchtend, auch wenn ich überrascht war, wie sehr ich bereits in die ganze Sache integriert war...als wäre es eine Art erster Arbeitstag.

Genau aus diesem Grund kam meine nächste Frage recht schnell. "Und was hab ich damit zu tun, Herr...?". Wieder lachte er. "Nenn mich einfach Makoto, wir sind hier nicht in irgendeinem parfiden System." Wir bogen in einen neuen Korridor ein, welcher abermals mit einer Tür endete und wir landeten in einem kleinen Büro. Makoto gebot mir Platz zu nehmen und setzte sich selbst an seinen Schreibtisch. "Was dich angeht...du wurdest auserwählt. Und dafür kannst du genauso wenig etwas, wie wir anderen. Die Gatherer besitzen sogenannte "Waffen", Werkzeuge der Zerstörung. Vor Jahren gelang es uns einen erheblichen Teil zu entwenden. Und auch wenn viele verloren gingen, so finden sich immer wieder neue Träger."

Ich sank in meinen Sessel...das war...einfach...VERFICKT NOCHMAL VIEL ZU VIEL...

Den Kopf haltend schaute ich Makoto an, der immernoch seine freundliche Miene aufgesetzt hatte. "Ich sehe schon, es ist noch etwas zu früh, dir alles zu erzählen. Fakt ist...du bist da draußen nicht sicher...zumindest noch nicht. Die Gatherer können dich jeder Zeit aufspüren, aber hier bist du sicher!". Es klopfte und Ida traf ein. "Ah wie gerufen, zeig bitte Samantha ihr Quartier, sie soll sich etwas ausruhen und Zeit haben zum nachdenken. Ich werde dich nachher besuchen kommen und dann besprechen wir alles in Ruhe...", erklärte er freundlich...und schickte uns damit hinaus.

Was ein Scheißtag...und woher zum Teufel kannte Brillenschlange meinen Namen?
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 11:53 am

Als der Boss mein Handgelenk losließ, befand ich mich in einem großen Büro. Er gab mir keine Zeit zu agieren, sondern trat mit dem Rücken zu mir auf seinen Schreibtisch zu und setzte sich auf diesen geilen gemütlichen Computersessel. "Mach die Tür zu."
"..." Oh. Ich drehte mich um und schloss sanft die Tür, dann trat ich vor den Tisch, vor dem keine Stühle standen.
Der Boss legte sein Katana auf den Tisch zwischen uns, ehe er mich ansah. Obwohl er saß und ich stand und dadurch ein Größenunterschied erzeugt wurde, fühlte ich mich immer noch winzig.
Achja und mein Handgelenk tat weh.
"Du bist nun ein Teil der Nori, eine Organisation, welche geheim gegen Strains vorgeht, mit dem Ziel, sie auszulöschen", fing der Boss an. "Diese kleinen einfachen Organismen agieren nur instinktiv und nach den Befehlen ihrer Gatherer, welche als ihr Mutterorganismus empfunden wird. Da du hoffentlich in Biologie aufgepasst hast, müsstest du die Zusammenhänge verstehen."

Ich war mir nicht sicher, was ich darauf antworten sollte. Das war keine Frage, sondern eine Aufforderung. Also er meinte, dass die 'Strain'-Dinger von den Gatherer'n kamen? Und sie waren praktisch tier-ähnlich.

"Währen die zweite Organisation, die Tori, sich um die Gatherer bemühen, agierst du ausschließlich gegen potenzielle Gefahren für Menschen und zwar gegen die Strains." Der Boss tippte mit seinen behandschuhten Fingern auf die Tastatur, schrieb kurz etwas, wie es aussah, und plötzlich erschien ein Hologramm vor mir auf dem Tisch. Es sah aus wie ein Klumpen. Aber es war ein großer Klumpen. "Sie entnehmen ihrer Beute Fleisch, Organe und jegliche andere Substanzen, die biologisch wichtig sind. Nur Knochen bleiben übrig, wobei sie bei Menschen sogar das Knochenmark fressen." Das Hologramm verschwand wieder und der Boss sah zu mir auf. "Du bist kein Mensch, Akira, und du wirst auch nie einer sein."


"Huh..." Aus irgendeinem Grund packte mich diese Aussage total. Der kleine Laut entfloh meiner Kehle, ohne dass dich es wollte. Ich war einfach erschrocken und fand es grausam, so etwas zu sagen.


"Du bist ein Hund und ab heute Teil eines neuen Systems. Du agierst als Wächter und Beschützer, als nichts anderes. Außerdem unterstehst du mir, Shiki, dem Anführer der Nori. Solltest du dich dem, was ich dir auftrage, widersetzen, muss ich dich bestrafen. Es ist ein einfaches Prinzip, was ein logisch denkendes Wesen wie du verstehen sollte." Shiki erhob sich wieder von seinem Sessel und hob sein Schwert hoch. Er presste seinen Daumen gegen das Tsuba und die Klinge sprang mit einem hohen Geräusch heraus. Danach zog er sein Katana und senkte es zu mir herab, führte es an meinen Hals. "Ich werde dich nicht ermorden, noch werde ich dir physikalische Folter antun. Doch ich bin derjenige, der dich lehren wird. Du bist das schwache Glied, welches einfach zu zerreißen ist, wenn es nicht lernt, festzuhalten und für sich zu sorgen. Du schützt andere mit deiner Kraft und deinem Können, also bevor du das schaffst, musst du es erlernen - und somit dich selbst schützen können."

Er nahm die Klinge runter und ich atmete erleichtert aus. Er hatte schon recht mit dem was er sagte: ich hätte gegen ihn keine Chance. Aber wieso war er so gemein und harsch zu mir? Was hatte ich ihm getan? Was hatte die Welt ihm getan?
Shiki steckte das Schwert zurück in seine Scheide, ehe er seine roten Augen wieder auf mich trafen. "Akaya wird dich zu deiner Wohnung führen. Solange, bist du nicht Rang B erreicht hast, wirst du hier bleiben. Deine Eltern werden informiert. Das war das erste und letzte Mal, dass du meinem Büro warst. Ein nächstes Mal sollte es nicht geben, verstanden?"


Ich wollte ehrlich gesagt fragen, wie sie informiert werden würden, doch da klopfte es schon an der Tür und Akaya schleifte mich aus dem Büro. Wie, wo, was denn?... Ich war so total verwirrt. Aber ich nahm an, dass ich manche Dinge im Verlauf herausfinden würde.
Wo war Sam nur?
Wenn ich alleine war, würde ich ihr eine SMS schreiben. Hier war doch alles komplett im Eimer!
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 12:36 pm

Es vergingen Stunden, man hatte mich in einer kleinen Wohnung eingesperrt, nachdem ich mit dem Oberhaupt der Tori gesprochen hatte und offensichtlich wollte man mich nicht so leicht gehen lassen. Natürlich hatte ich bereits versucht die Tür...auf...eine andere Art und Weise...zu öffnen, doch das Schloss war ziemlich stabil. Ergo hatte ich aufgegeben und hatte mich auf ein Bett gesetzt. Irgendwie war es hier nicht wirklich groß, es gab eine Wohnküche, die gleichzeitig auch noch Schlafzimmer war. Der einzige seperate Raum, der sonst noch existierte, war die Toilette. Es war alles sehr schlicht, aber freundlich gehalten. Für eine gewisse Zeit konnte man hier sicher überleben...auch wenn ich immer noch gern wüsste wo ich war. Plötzlich summte etwas und ich zuckte zusammen...natürlich...mein Handy...AKI!

Hey, Sam. Ich bin so 'nem Weirdo-Dream und kann nicht aufwachen. Sowas von Gahterer'n und Strains. Spinn ich oder leistest du mir Gesellschaft?

Ich musste etwas lachen, als ich die Nachricht las und tippte rasch zurück:

Kein Traum, zumindest hat sich das Messer echt angefühlt.
Hey guck nicht so doof x: Natürlich hab ich mich nicht geschnitten! Aber hey, das scheint interessant zu sein. Ist bei dir alles in Ordnung? Ich versuch soviel es geht in Erfahrung zu bringen und schreib dir dann, oki? Bis später! ;)


Ich drückte auf den "Senden"- Knopf und lehnte mich zurück. Wo waren wir nur da herein geraten? Ich ließ gerade das Handy in einer Schublade verschwinden, als es klopfte und das Schloss umgedreht wurde. Makoto kam herein, winkte lächelnd und schloss die Tür hinter sich, den Schlüssel in der Hand. "Warum werd ich hier eingesperrt?", platzte es aus mir heraus, doch er bedeutete nur, dass ich ihm zuhören sollte. "Es dient deiner eigenen Sicherheit. Das hier...", er deutete auf meine Manchette, "Leuchtet für jeden Gatherer und Waffenträger so hell, dass man es nichtmal ignorieren könnte, wenn man es wollte. Du bist eine laufene Zielscheibe. Und solange du dies nicht unterdrücken kannst, musst du hier bleiben. Keine Panik...deinem Onkel hab ich bereits von einem langfristigen Ausflug nach Spanien erzählt.". ER HATTE BITTE WAS?! Ohne mich zu fragen!! Ich funkelte ihn an. "Mei, Mei, immer sachte. Magst du Kaffee?" Ich beruhigte mich etwas und er führte mich nach draußen, durch mehrere Gänge bis wir plötzlich in einem schönen Garten standen. Erst jetzt sah ich das ganze Ausmaß...es war ein gewaltiger Komplex mitten in einem Tal.

Aber von dem was ich sehen konnte, musste vieles Unterirrdisch angelegt worden sein, denn außer das Hauptgebäude, eine Art Villa, und einige verstreute Hütten, gab es nur bebaute Felder und Windräder, sowie Solarsysteme auf dem Gelände. "Wir befinden uns zwei Kilometer vor der Küste von Osaka. Die Insel giltt als normaler von Dörfler bewohnte Einöde, weshalb wir hier unsere Ruhe haben vor ungebetenen Gästen.". Er führte mich zu einem Pavillon, unweit des Gebäudes, wo bereits zwei Stühle und ein Tablett mit Kaffee und Kuchen serviert worden war. Doch außer uns beiden, gab es hier niemanden. "Jeder von Tori, besitzt eine Waffe. Sie ist dein Freifahrtschein hierher, geb gut auf sie acht. Sie ist dein Leben, dein Schild, dein Werkzeug zu beschützen was dir wichtig ist. Liberate!" Seine Krawatte begann zu leuchten und ich fiel fast vom Stuhl, als ich sah wie sie sich in einen Degen verwandelte. Die Waffe wirbelte in der Luft, ehe Makoto sie elegant auffing.

"Der Weg der Tori, ist die Freiheit, die Grenzenlosigkeit des Geistes. Liberate...wir befreien den Geist. Ich verschone die mit den Einzelheiten lieber, bis du mit deinem Training begonnen hast." - "Training??!" - "Jup"

Ich war aufgesprungen, fast schon abwehrend die Hände hoch gerissen. Was für ne KRANKE SCHEISSE SPIELTEN DIE HIER?!

Zu meiner Erleichterung verschwand der Degen wieder und ich beruhigte mich. "Und...ich hab...auch so eine Waffe?", er nickte. "Sie sind unsere einzige Chance gegen die Strains und die Gatherer. Sie zu verlieren...bedeutet sein Leben zu verlieren. Hast du das verstanden?". Seine letzten Worte klangen selbst für mich so harsch und ernst, dass ich einfach nur eingeschüchtert nickte. So war ich nie...aber...diese kranke Scheiße war mir einfach zu viel. Zumindest...jedem würde das doch zuviel sein oder?!

"Die Strains laufen da draußen frei herum, töten Menschen...wir brauchen jeden Tori den wir kriegen können. Verstehst du das?". Ich nickte...ich hatte mit erlebt zu was die Gatherer im Stande waren und würden sie Aki in die Finger bekommen, ohne das ich ihr hätte helfen können...es war ein unerträglicher Gedanke. "Sobald du den Rang eines B-Agenten erreicht hast, darfst du wieder nachhause, bis dahin...musst du alles daran setzen deine Kräfte zu kontrollieren. Ich werde dich persönlich ausbilden, sollte ich verhindert sein, so wird Ida deine Lehrkraft sein. Entdecke die Grenzenlosigkeit."...und damit...wurde ich entlassen.

Man würde mich am nächsten Morgen zum Training abholen...genug Zeit um Aki eine Antwort zu schreiben.

"Heilige Scheiße...entweder hier ist ne versteckte Kamera, oder die Bohnenstange von letztens hat mir doch stärker als gedach auf den Kopf gehauen. Ich werd wohl erstmal eine Weile hier bleiben müssen. Vielleicht weiß ich morgen mehr, aber ich sollte jetzt schlafen. Bis morgen! Und lass dich nicht verarschen...die Leute sind mir unheimlich."
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 1:11 pm

Ich las die Antwort von Sam zirka dreimal, bevor ich das Handy aufs Bett fallen ließ und schmollend die Decke anstarrte. Arme und Beine ausgestreckt lag ich schon seit einer Weile hier und wusste nicht, was ich tun sollte. Es gab keine Fenster, lediglich eine Lüftung je in einem Raum. Keiner kam, um mir etwas zu sagen oder zu bringen.  Zwar war das hier eine gemütliche Wohnung, die recht dunkel eingerichtet war mit ihren schwarzen, glänzenden Möbeln, aber hier leben wollte ich auch nicht.

Ich wollte Andrej bei mir haben.

Stunden vergingen... Meine Uhr am Handy zeigte zwar erst vier Uhr nachmittags an, aber es fühlte sich wie zehn Uhr abends an. Es war kein Traum, keine Halluzination und ich war wohl auch nicht unter Vollnarkose. Vielleicht sollte ich einfach weniger Protein-Shakes trinken?
Mein Magen knurrte.
Ich seufzte.
Das hier war so anstrengend. Wieso wurde ich hier hineingezogen? Ich verstand es nicht.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Ich setzte mich auf, hörte wie aufgeschlossen wurde, und sah dann Akaya beim Eintreten zu. "Hey", grüßte er mich. "Siehst gelangweilt aus."
"Ist relativ", antwortete ich knapp.
"Dein Training beginnt erst morgen, ich hol dich dafür um halb acht ab, okay?" Er schloss die Tür hinter sich und trat zu mir ans Bett. "Dein Kühlschrank ist eh voll, du solltest auskommen mit dem, was du hast."
"Was ist ein B-Rang?"
Akaya blinzelte mich kurz an. Er schien überrascht von meiner Frage. "Nimmst du eigentlich Drogen oder so? Du bist so ruhig, dass man denken könnte, du bist dauer-high."
Ich antwortete auf diese Unterstellung nicht, weil sie mir nicht wichtig war. Außerdem war sie dumm. 
Akaya sprach dann aber sowieso weiter: "Rang B ist der drittbeste Rang vor M und S. S ist der höchste. Du bist bei B quasi Durchschnitt. Viele von uns sind M. So zirka 80 von uns sind S." Er wartete kurz auf eine Reaktion, doch als die nicht kam, erklärte er dazu: "Der Boss sieht B-Ränge nicht gerne, um die Wahrheit unverschämt auszusprechen. Trotzdem kann er uns ja nicht loswerden, ne?" Er lachte darüber, hörte aber abrupt wieder auf, als ich nicht lachte und ihn nur weiterhin anstarrte. "Ahem... Du bist B, wenn du deine Waffe so gut kontrollieren kannst, dass du eine Überlebenschance gegen einen Durchschnitts-Strain aufweist. Das ist eigentlich gar nicht so schwer, du lernst das schon."
"Wie lange hast du trainiert bis zu B?"
"Zwei Wochen."
"Das ist lange. Ich hab nächste Woche einen Geschichtstest."
"...." Akayas Auge zuckte, als ob er im Begriff wäre, mir gleich etwas anzutun. Ich legte nur den Kopf schief und sah ihm zu, wie er sein Auge schloss und tief durchatmete. "Du bist eine harte Nuss, Mädchen."
Ich drehte den Kopf zur Seite, um auf den Nachttisch zu schauen. Eine braune Lampe stand dort zwischen einem leeren Bilderrahmen und einem altmodischen Wecker. Ich nahm das hier alles eigentlich sehr ernst und ich verstand auch, dass etwas Unangenehmes passieren würde, wenn ich nicht mitspielte. Dieser Shiki hatte vielleicht wenig erklärt, doch er hatte das Wichtigste klargemacht.

Ich wollte allerdings kein Hund sein. Wer würde das schon wollen? Vielleicht war es nur eine Metapher gewesen, aber so wie der Typ mit mir geredet hatte, schien das sehr unwahrscheinlich, dass er Metaphern benutzte.

"Deine Trainingssachen liegen in deinem Schrank, übrigens", erklärte mir Akaya noch. "Sobald du fertig bist mit Rang B, kannst du dir eine eigene Kleidung für den Kampf suchen. Wir haben keine Uniform wie die Polizei."
Ich sah zu ihm hoch und nickte.
"Sonst noch Fragen?"
"Kann ich Schokostreusel haben?"
"...was zum-? Weiß ich doch nicht, ob jemand sowas hat, Schneeflocke."
"Ich kann aber nicht raus, um welche zu kaufen, richtig?"
"Halt einfach die Klappe, ich frag nach", knurrte Akaya, ehe er auch schon schnellen Schrittes mein Apartment verließ. Die Geräusche von dem Schlüssel, der die Tür verschloss, ertönte, ehe seine Schritte zu hören waren. Erst als sie verstummt waren, legte ich mich wieder aufs Bett.
So ein Dummkopf.

Am Abend riss mich das kurze Klingeln meines Handys aus meiner Benommenheit. War ich irgendwie in einen Halbschlaf verfallen?
Ich ergriff mein Handy und blinzelte in den hellen Display. Schnell las ich über die Message von Sam, ehe ich eine Antwort absandte:

Du bist dumm. (Messer)

Du kannst dir deinen Kopf ja anschauen lassen, wenn du willst. Ich sitz hier auch fest. Und keine Angst, ich bin froh, wenn sie mir den Kopf nicht abschlagen.

Nachdem die Nachricht abgesendet worden war, schloss ich die Augen wieder und dreht mich zur Seite. Schlang meine Arme um mich selbst. Vielleicht war alles wieder anders, wenn ich aufwachte...
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 1:44 pm

Ihre letzte Nachrichtig empfing ich, kurz nachdem ich ins Bett gehuscht war, lächelte nur etwas sanft und legte das Handy beiseite, ohne eine weitere Nachricht abzuschicken. Sie sprach nicht von Suizit...also musste es ihr dadrüben ansatzweise gut gehen. Ich schloss die Augen, löschte das Licht und schlummerte unruhig ein. Vieles ging mir in dieser Nacht durch den Kopf, immer wieder wachte ich unsanft auf, schlief jedoch genauso schnell wieder ein.

Am nächsten Morgen rüttelte mich ein blondes Fellknäul wach...nein...es war zum Glück doch nur Ida. Er hatte mir ein Bündel auf die Decke geworfen und musterte mich interessiert. "Deine Trainingskleidung. Zieh dich an und frühstücke was...ich warte draußen auf dich.", nickend und erleichtert darüber, dass er nicht hier drinnen warten würde, wusch ich mich im Bad und zog die neue Kleidung an. Sie war unglaublich weich und elastisch. Dabei war es nur ein einfaches T-Shirt, Turnschuhe und eine sehr knappe Hose. Ich aß etwas Müsli und kam schließlich nach insgesamt einer halben Stunde auf den Flur. Ida schaute mich nur dumm an.

"Braucht ihr Mädchen immer so lange? Mensch seid ihr kompliziert."
"Ich bin nicht kompliziert, sondern eine Herausforderung."
Stille, ehe wir in uns hinein grinsten. Ida war wirklich cool drauf.

In der Trainingshalle, die einige Stockwerte unter uns war, gab es verschiedene Räume, wo man alleine üben konnte. Dort erwartete uns Makoto bereits. "Guten Morgen! Gut geschlafen? Bereit für den Tag?", seine überschwängliche Freundlichkeit erfüllt den Raum und ich sah aus dem Augenwinkel wie Ida seinen Kopf gegen die Plexiglasplatte haute.

"Makoto! Hör endlich damit auf, du machst uns alle wahnsinnig?" - "". Eine Tür wurde still aufgeschoben und wieder geschlossen.

"Also...bevor wir anfangen, werde ich dir die absoluten Basics beibringen. Hör gut zu ja?". Er krämpelte die Arme hoch. "Der Grund warum wir Waffen tragen können, ist, dass wir Gatherer DNS in uns haben...und bevor du fragst...es ist noch ungeklärt wie genau so etwas passiert. Offensichtlich gibt es mehrere Wege.". Er deutete auf seine Krawatte. "Die Waffe reagiert auf diese DNS, schaffst du es sie zu verbinden, entläd sich die Kraft, die in ihr schlummert und diese Krawatte wird sich hier in eine Waffe verwandeln. Wie das geht denkst du sicher?", ich nickte, unfähig ihm zu widersprechen, "Nun, genau das ist von Person zu Person unterschiedlich. Schon allein aus diesem Grund besteht ein unterschied zwischen Nori und Tori. Während die Nori still und heimlich an alte Traditionen festhalten, versuchen wir die Gesetze auf den Kopf zu stellen. Du wurdest nicht ohne Grund zu einem Tori...man brauch ein gewisses Etwas. Tori kann man nicht erzwingen. Tori ist eine Lebensart. Verstehst du?". Ich schüttelte den Kopf und Makoto ließ seufzend die Schulter hängen.

"Ich hab die ganze Nacht dran gearbeitet was ich sagen soll...", er sah so wirklich kindlich aus.

"Also schön...versuchen wir es anders. Klammer dich an das Gefühl frei zu sein, bündel es, sei ungezwungen und halte dich an keine Regel des Lebens. Hinterfrage alles und Bündel es in ein Wort...Liberate!", die Krawatte glühte und erstaunt starrte ich wieder auf den Degen in seiner Hand. "Und nun du!"

Der halbe Tag verging und selbst nach einer Mittagspause, war da rein gar nix. Schließlich war ich kurz vor dem Aufgeben, als Makoto eine letzte Idee kam.
"Bist du jemals von einem zehn Meter Turm gesprungen? Wie war das Gefühl?". Ich nickte und erklärte ihm, dass es zum einen beängstigen, zum anderen aber der beste Adrenalinschub aller Zeiten (zumindest in meinem damaligen Alter) war. "Versuch es damit...konzentriere dich darauf. Sei frei!"

Ich schloss die Augen, konzentrierte mich und fand die Antwort, als würde sie einfach vor mir liegen. Als hätte ich nie was anderes gemacht, richtete ich die Hände nach vorne und rief: "Liberate!". Mein Armband schimmerte, wirbelte in einem Funkenhagel um meine Hände und erschienen als Pistolen in meinen Händen, die eine Schwarz und die andere Weiß. "Coooool...". Ich wog die Waffen in den Händen, sie waren nicht schwer, eher federleicht. Als wären sie teil meines Körpers. "Haha! Du hast es geschafft, du kannst wirklich stolz auf dich sein. Liberate ist dir nur eine Hilfe...sobald du eins mit deinen Waffen bist kannst du sich auch beschwören, ohne wirklich an sie zu denken. Dein Instinkt wird sie leiten. Doch für heute...soll es das gewesen sein. Ruh dich aus, ab morgen, fangen wir erst richtig an.". Er setzte zum gehen an, war schon fast aus der Tür als ich rief:

"UND wie verwandel ich die Dinger wieder in ein Armband?" - lachen - "Das findest du früh genug raus..."
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 2:40 pm

Ich war um sechs schon auf, Gott frage mich wieso. Dafür konnte ich eine ganze Stunde damit verplempern, irgendetwas auf die Reihe zu kriegen, sprich: etwas Essbares zu kochen und mich fertig zu machen. Ich nahm mir im Bad immer gerne die Zeit die ich brauchte. Und dann kam auch noch Anziehen dran: lange, enge Laufhosen, ein graues Tanktop und Turnschuhe.

Wie versprochen holte mich Akaya um halb acht ab. Ich trug die Ringe weiterhin auf meiner rechten Hand, fielen sie mir schon gar nicht mehr auf. In der Dusche war ich sogar erschrocken, als ich sie noch trug, aber bis jetzt war der Legierung nichts passiert. Konnte es denn sein, dass das Material Echtsilber war?
Akaya schubste mich in eine Halle hinein, die mich zu 100 Prozent an die Sporthalle in der Unterstufe erinnerte. Ringe, Geräte, Matten, Leitern...
Hinter mir krachte die Tür zu, das erschreckte mich zum ersten, und dann erklang Shikis Stimme mehrere Meter vor mir, dadurch erschrak ich nochmal und wandte meinen Blick zu dem Schwarzhaarigen. Er hatte seinen Ledermantel abgelegt. 

"Deine DNS wurde bei deiner Geburt verändert, in dem Moment, wo du das erste mal Sauerstoff eingeatmet hast. Du trägst bestimmte rote Blutkörperchen in dir, mit denen dein Körper nichts anzufangen weiß. Weder gute noch böse Bakterien befallen sie, deswegen schweben sie weiter in deinem Blut ohne Bedingungen." Shiki stand neben einem Mattenwagen. Sein Schwert hing an seinem Gürtel, seine starken Arme waren verschränkt. "Psychologisch gesehen musst du dir selbst vertrauen, um deine Kraft zu aktivieren. Biologisch gesehen musst du nur stark genug sein." Er hob eine Hand und schnippte mit dem Finger. Eine der Kreuzketten sammelte weiße Photonen und verformte sich - bis Shiki ein Maschinengewehr in der Hand hielt.

Ich blinzelte überrascht und hob meine Hände, um zu klatschen. Das stempelte Shiki nur mit dem Hochziehen einer Augenbraue ab. Das Maschinengewehr verwandelte sich zurück zu der Kette und legte sich um seinen Hals.
"Leg zwei Matten entlang der schwarzen Mittellinie auf und lauf dann zehn Runden", sagte Shiki danach. Ich schmollte etwas in mich hinein und ging dann trotzig auf den Mattenwagen zu. Mit den schwachen Muskeln, die ich besaß, zog ich irgendwie zwei Matten in die Mitte der Halle und fing dann an, wie der letzte Idiot forever alone zehn Mal im Kreis zu laufen.
"Etwas schneller."
Ich beschleunigte.
"Schneller."
Ich lief noch schneller, spürte meine Unterschenkel schon etwas.
"Wenn dir jemand eine Waffe nachwirft, möchtest du nicht getroffen werden."
Aus irgendeinem Grund erinnerte mich das an die Kiste, die dieser blonde Gatherer vor Sam's Füße geworfen hatte...
Komplett außer Atem blieb ich irgendwann stehen und hielt mir die Seite. Ich war Joggerin, keine Sprinterin. Aber es sah nicht so aus, als ob ihn das interessieren würde...

"Stell dich auf die Matratzen." Ich folgte der Anweisung. "Nun konzentrier dich auf deine Waffen." Ich sah Shiki etwas verwirrt an, wandte meinen Blick aber dann zu den Ringen an meiner Hand. Wie hatte er das gemacht? Er meinte, ich solle stark genug sein...
Vielleicht klappte es, wenn ich daran dachte? Nur daran dachte.. Ich schloss die Augen. "Nutze negative sowie positive Effekte, um deine Waffen zu beschwören. Deine Erschöpfung und deine Angst, aber auch deine Stärke und deinen Stolz."
Kam mir Spanisch vor, aber ich versuchte mich zu konzentrieren. Ich hatte ja keine Angst oder so... Wie sollte ich es denn schaffen?
Nach einer Weile öffnete ich die Augen und seufzte leise. Ich kam mir so dumm vor..
Shiki zog sein Schwert neben mir. "Als Kämpfer musst du schnell reagieren können. Es muss dir egal sein, welche Zeit und welches Wetter herrscht." Er zeigte mir sein Schwert - BEVOR ER ES PLÖTZLICH AUF MICH RUNTERSAUSEN LIESS!

Reflexartig trat ich zurück und hob meinen rechten Arm als Schutz. Doch sogleich fühlte ich einen stechenden Schmerz in der Seite - Shiki rammte mir seine linke Faust gegen die Seite. "Ah..." Schmerzerfüllt stolperte ich zurück und fiel mit dem Hintern auf die Matte unter mir. Wieso zum Teufel-...?
"...!" Meine Augen weiteten sich augenblicklich, als die Klinge erneut auf mich zukam. Ein Adrenalinstoß durchfuhr mich. Ich wollte nicht einfach so ängstlich hier kauern... Ich wollte auch nützlich sein. Ich wollte etwas ausrichten können!

Ich merkte gar nicht, wie ich die Augen geschlossen hatte. Doch als ich sie öffnete, hatte ich plötzlich drei Messer in der Hand - und die Ringe waren weg. Shikis Klinge war nur ein Zentimeter von meinen Messern weg. Es waren so lange alte Militärmesser.
"Besser. Das musst du nun üben. Täglich", sagte Shiki und steckte sein Schwert ein. "Erinner dich daran: es geht um dich und um andere. Die Waffe ist Teil deines Körpers und reagiert auf dich genauso wie deine Arme und Beine auf dein Gehirn reagieren." Er wandte mir den Rücken zu. "Komm, wir fangen mit ein paar Fitnessübungen an und gehen dann zum Training mit deinen Waffen über. Als Anfänger sollte dir das gerade als Warm-up genügt haben."

Ich brummte innerlich beleidigt bei diesen Worten. Er hatte zwar recht, aber trotzdem!
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 3:12 pm

Der nächste Tag gestaltete sich ähnlich. Die Nacht über hatte ich friedlich geschlafen, vor Erschöpfung, denn ich hatte rasend schnell gemerkt, was Makoto zuletzt gemeint hatte.

"Das findest du früh genug raus...", maulte ich ihn nach. Stück für Stück hat es mir die Kräfte entzogen und verschwanden nach dem ich mich in eine Ecke gehockt und auf meinen Tod gewartet hatte. Umso mordlustiger starrte ich meinen Lehrer an, als dieser mich in der Trainingshalle erwartete. Er schaute mich entschuldigend an und hob schützend die Hände. "Hey hey hey, du musstest eh lernen, wie es ist wenn du zu lange die Waffen aktiv hast. Du musst lernen sie eigenmächtig zurück zu rufen, aber das kann ich dir nicht beibringen, dass musst du selbst herausfinden. Jetzt rufe erst einmal deine Waffen.".

Achselzuckend, hob ich wieder die Hände nach vorne: "Liberate!", diesmal mit keiner Kraftvollen Stimme, doch die Waffen erschienen wir gewünscht. "Waffen sind nicht nur Waffen, sie sind direkt mit deiner DNA verknüpft. Sie machen dich schneller, flinker, lassen dich besser sehen oder stärker werden.", er legte die Hände hinter den Rücken und stand gerade. "Konzentrier dich...versuche zu sehen. Gucken ist nicht sehen. Breite deine Flügel aus." Scheiß Metaphern.

Ich schloss die Augen und spürte wie etwas hinaufkroch, es war total creepy das Gefühl, doch als ich die Augen öffnete ich und erstarrte. Der Raum loderte in hellem Licht...nur Makoto schien nicht zu leuchten. Ich schaute an mir herab und erschrak als ich feststellte, dass ich das Leuchtfeuer war. "Nun verstehst du oder? Jeder Gatherer sieht es 10 Mal stärker. Selbstbeherrschung, ist das wichtigste überhaupt. Du musst lernen deine Bindung zu kontrollieren, erst dann können wir anfangen deine Fähigkeiten zu trainieren. Jetzt wo deine Waffe sichtbar ist, kannst du es nicht komplett verbergen, doch du musst es auf ein Minimum reduzieren.". Er ließ es mich den ganzen Tag versuchen und auch die folgenen...von nun an waren es zwei Wochen...als ich endlich in den B-Rang aufstieg.

- CUT -

Etwas aufgeregt lief ich im Zimmer auf und ab, ich hatte nicht mehr Trainingskleidung an, denn ab jetzt würde ich meine eigene Sachen tragen können. Überall im Zimmer standen Koffer, denn ich würde bald wieder zu meinem Onkel ziehen. Ich freute mich ihn wiederzusehen und vorallem wollte ich direkt Aki besuchen, wenn sie überhaupt schon wieder zuhause war. Doch es stand immer noch die Zeremonie an. In den Rang B aufzusteigen war etwas besonderes in Tori...und man bekam seinen Siegelring, das Zeichen der Zugehörigkeit.

Ok...ich hasste Ringe...aber das war eine Ausnahme! Einmalige Ausnahme! Ida holte mich schließlich ab, wir waren ganz gute Kumpels geworden und er half mir, wenn ich nicht weiter kam. Kaum zu glauben das er ein S-Rang Agent war. Er wirkte immer so zuvorkommend.

Im Garten der Villa standen aufgereiht alle 350 Agenten des Tori, vorne weg Makoto. Offensichtlich nicht nur ich hatte es geschafft, auch eine Junge meines Alters schien befördert zu werden...immerhin war ich nicht ganz so allein. Schämen für den Ruhm tat ich mich nicht, lächelte eher freundlich und nahm den blauen Ring von Makoto entgegen. Er wollte eine Rede anschwingen...doch alle "Drive" Nutzer verschwanden plötzlich...so auch Ida mit mir im Schlepptau. Er hatte mich vorgewarnt, dass er sicher wieder Reden schwingen wollte, weshalb er einen Drive zu meiner Wohnung und anschließend zu meinem Onkel vor die Haustür machte. Man gewöhnte sich nicht dran...mir war immer noch tierisch schlecht, doch immerhin fiel ich nicht mehr in tiefe Benommeneheit.

"Danke fürs herbringen!"
"Kein Ding und halt die Ohren offen...wenn die beiden Gatherer immer noch in der Stadt sind, dürfen sie dein Gesicht nicht sehen. Und um Gottes Willen hör auf Makotos Anweisung...geh die Strains nicht alleine suchen..."
Ich winkte ab, so dumm war ich doch wirklich nicht.

Wir verabschiedeten uns und da war ich nun...in meinem alten Leben, doch vermutlich würde es nie mehr ein "altes" Leben geben.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 3:40 pm

Das Vieh sprang nach mir, doch ich wich aus und nutzte den einen Moment, um es mit einem meiner Messer zu schneiden. Es gab einen schrillen Ton von sich, ehe es sich zu mir umwandte.

Achte auf deine Umgebung und deine Beweglichkeit darin.

Wieder kam es auf mich zu. Ich warf ein Messer nach ihm, doch es wich aus und wollte von der Seite attackieren. Als Ausweichmanöver schlug ich ein Rad, kam auf die Knie auf dem Boden an.

Behalte deinen Gegner im Auge. Und wenn nicht, dann lausche ihm.

Ich hörte das Krabbeln und das Scheren der Mundwerkzeuge genau. Nur eine Sekunde verstrich, in der ich mich dann umdrehte und die Hand mit dem Messer ausstreckte. Die Klinge durchstach das Vieh und ich warf es zu Boden, drehte das Messer in seinen Eingeweiden und brachte es zum Tod.

Danach erhob ich mich und sammelte meine Messer wieder ein.

Schütze dich, damit du andere schützen kannst.

Die 200 Leute um mich herum fingen an leise zu klatschen. Shiki stand am Ende des Raumes und hatte sich den Kampf ganz genau angesehen. Nachdem ich alle drei Waffen wieder hatte, sah ich zu dem Schwertkämpfer. Er hatte mir nicht nur viel zu den Messern sondern auch zur Schwertkunst beigebracht. Ich konnte mit einem Katana umgehen, war zwar keine Meisterin, aber es würde sich vielleicht einmal auszahlen. Ich hatte mich schon gefragt, ob jeder hier mit einem japanischen Schwert umgehen konnte - wahrscheinlich schon. Shiki schien es zu schätzen, wenn seine "Hunde" mehr als nur ihre eigenen Waffen beherrschten.

Das Geklatsche verstummte. Ich hatte den Kampf gewonnen, ich war ... ich war fertig. Ich war auf Rang B und ich freute mich innerlich total.
Shiki ging auf mich zu und händigte mir einen roten Ring. Vor zwei Wochen hätte ich nicht gedacht, dass ich diesen Moment erleben würde... Ehrlich nicht.
"Ich lasse die Leine nun länger, Akira", sagte mir Shiki, immer noch sein undefinierbarer Blick in den Augen. "Trotzdem werde ich es herausfinden, wenn du gegen meine Regeln verstößt. Hast du verstanden?"
"Ja, Sir," nickte ich murmelnd. Ich war froh, dieses unterirdische Gebäude verlassen zu können. Frische Luft atmen zu können. Die Sonne zu sehen!
"Rang B ist nichts", machte mir Shiki natürlich meine Freude kaputt. "Trainiere und werde stärker. Ich werde dich öfter prüfen. Auch theoretisch."
Ich starrte ihn an, er schien keine Antwort zu erwarten, und da ich auch keinen Widerspruch gab, wandte er sich ab. "Akaya, bring sie fort."
"Ja, Boss", nickte der Brünette und ergriff meine Hand. Er zog mich aus dem Saal hinaus und entlang des Korridors. Danach benutzte er dieses komische "Drive" Ding - und ich fühlte Sonnenstrahlen auf mir. Ich entzog ihm meine Hand und nahm einen tiefen Atemzug. Wie schön das doch war!
"Akira."
"Hm?" Die Augen öffnend, sah ich Akaya an. Er sah irgendwie plötzlich so ernst aus.
"Geh nicht drauf, wenn du alleine bist", sagte er mir, ehe ich ein fettes Buch in die Hand gedrückt bekam. "Und mach dich drauf gefasst, Fragen aus dem Teil hier zu beantworten." Wortlos öffnete ich das Buch und sah mir die kleingedruckten Seiten an. Wie viel das war... Und überall standen so Paragraphen-Zeichen.
"Oi, Akaya."
"Was?" Der Brünette war schon im Begriff zu gehen, als ich seinen Namen aussprach. Ich hob meinen Blick, um ihn anzusehen. "Was ist mit deinem Auge passiert?"
"Ich hab eine Regel gebrochen."
"..."
"Wir sehen uns, Akira. Geh mit deinem Hund Schokostreusel kaufen." Er benutzte Drive und war verschwunden. Ich blieb mitten auf dem Gehsteig stehen, sah wieder runter zu dem Buch und malte mir die grausamsten Arten in meinem Kopf aus, wie man das Auge eines Menschen zerstören konnte. Schließlich behielt Akaya die Augenklappe um jeden Preis auf.


Als ich Zuhause ankam, begrüßte ich meine Eltern mit einer festen Umarmung und Andrej mit Streicheleinheiten. Danach verzog ich mich in mein Zimmer, haute alles auf den Boden und zog mein Handy aus der Tasche. Ich wählte Sam's Profil und schrieb ihr auf WhatsApp:



Freedom is love. Freedom is life.
Hast du ein Leben?


Ich konnte es nicht erwarten, sie wiederzusehen.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 3:56 pm

9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin irre. Eine summt.

Ich tippte die Nachricht zuende, irgendwie war ich stolz drauf sie irgendwie kontern zu können. Man würde niemals außerhalb unseres speziellen Freundeskreis, drauf kommen, dass es eine Einladung war zum essen.

Gute fünfzehn Minuten später klingelte ich an der Haustür meiner Freundin, und musste erst einmal geschlagene zehn Minuten ihren Vater davon überzeugen, dass ich eine Freundin war. Zugegeben, ich hatte mich nicht zurückgehalten, denn ich war froh endlich wieder in Freiheit zu leben.

Die Tür zu Aki's Zimmer flog förmlich aufm, als ich mich auf sie schmiss und knuddelte. "Du siehst...anders aus...hast du hier zugelegt...?" Ich stupste ihre Brust an, nur um dann laut auf zulachen, davon abließ und ihren Oberarm berührte, überprüfte es auf Muskulatur. "Mir kamen die zwei Wochen irgendwie ewig vor...", seufzte ich und setzte mich einfach neben sie aufs Bett.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:03 pm

Zuckerbrot und Walzenstein, lad' mir doch ein Eichkatzerl ein.

Antwortete ich als Annahme für ihre "Einladung. Nur wenig später hörte ich sie auch unten mit meinem Dad diskutieren. Ser war sich anscheinend sicher, ich hätte keine Freunde oder war noch mit den Leuten aus meiner Unterstufe befreundet. What the fuck. Trotzdem irgendwie witzig, wie Sam um ihren Platz kämpfen musste. Meine Eltern waren eben sehr besorgt um mich.

...glaube ich.

"Was soll das heißen? Ich kann immer noch keine Liegestütze", murmelte ich als Antwort auf ihre Aussagen, schlang aber meine Arme um sie und drückte sie ganz, ganz fest an mich. Danach setzten wir uns aufs Bett und ich baumelte mit den Füßen. "Erzähl mal, was du so gemacht hast." Ich wollte wissen, wie es bei diesen Tori-Typen so aussah. Jeder, den ich gefragt hatte, hatte sie schlecht gemacht und als 'GummiNerd-Bande' bezeichnet. Wahrscheinlich eine Referenz zu der Gummibären-Bande, die in den Augen eines normalen Jugendlichen komplett sinnlos und unnötig war.
Ich wollte die Tori aber nicht voreilig beurteilen, wobei der einzige Grund Sam war. Es war schön zu wissen, dass sie sich freute, mich zu sehen.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:12 pm

"Wer brauch schon Liegestütz...", grinste ich und lehnte mich zurück. "Es ist richtig cool dort, die Leute ins super nett, man findet überall Hilfe und jeder arbeitet im Team. War ne coole Zeit, klar das Training war hart, aber hat sich ja gelohnt.", ich schnaufte und verschränkte die Arme. "Und wie ist es dir so ergangen? Die scheinen dich ja ordentlich gequält zu haben!", merkte ich lachend an und legte einen Arm um sie.

Es war wirklich schön wieder hier zu sein, klar die Zeit in Tori war lustig und vermutlich noch lange nicht zuende, aber, wieder hier zu sein, gab mir ein weitaus bessere Gefühl. Es war wie Liberate...grenzenlos und befreiend.

"Ich schätze mal, wir werden noch einigen Ärger bekommen...ich hab die letzten zwei Klausuren nicht geschrieben...das wär mir ja eigentlich komplett egal...aber meinen Versetzung will ich haben!", grummelte ich und starrte an ihre Decke.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:17 pm

"Gequält ist nicht das richtige Wort... Geprägt vielleicht", antwortete ich ihr und sah Sam genau an. Starrte sie an, genau so wie immer eigentlich. "Die sind ganz ernst und recht gemein, aber irgendwo verstehen wir uns auch. Der Boss ist streng und hat viele Regeln, an die wir uns halten müssen. Die Gesetz sind wichtig, damit wir im Gleichgewicht bleiben."

Ich seufzte. "Ich muss auch Geschichte und Französisch nachschreiben... Aber das wird schon funktionieren. Muss eben parallel das Nori-Buch lernen. Das heißt, wir können vielleicht nicht miteinander zocken." Ich redete normalerweise nicht viel, aber jetzt war es eine Ausnahme, denn wir hatten uns ganze zwei Wochen nicht gesehen.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:24 pm

"Ei..klingt als wären die Nori richtige langweiler, wenn ihr schon ein ganzes Buch auswendig lernen müsst. Tut mir wirklich leid für dich.", meinte ich und kratzte mir verlegen den Hinterkopf. "Die Tori sind anders...sie haben auch Regeln...aber nur selbstverständliches, sie schränken einen nicht ein.". Wenn ich das so von Aki hörte, konnte ich mir ganz gut vorstellen, warum die Nori nicht so beliebt waren. Was für Spießer. Einige hatten ja bereits angefangend die Nori als religiöse Sektenspinner abzustempeln, aber das mochte ich bisher nicht beurteilen.

"Geschichte und Politik bei mir...ich könnt kotzen...aber das wir nicht zocken können war mir schon recht früh klar. Ich werd jetzt jedes Wochenende zurück beordert fürs Training, die nehmen das viel zu ernst wenn du mich fragst.", seufzte ich, wusste aber auch, dass sie allen Grund dazu hatten. Die Gatherer waren gefährlich und man durfte keinen von ihnen unterschätzen.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:30 pm

"Ich hab Pause," grinste ich Sam an. "Hier und da kommt der Boss eventuell vorbei... Aber das war's. Ich hab schließlich die Prüfung bestanden. Aber solche Langweiler sind sie gar nicht. Sie beschäftigen sich schon mit viel Mühe mit dem, was sie machen. Und viele von ihnen sind echt gut im Kämpfen. Hab bei manchen beim Training zugesehen."

Ich verschränkte die Arme auf meinem Schoß. "Von euch hab ich nur gehört, dass sie Nerds sind. Und dass sie zu wenige Einschränkungen haben. Ich glaube der Boss mag euren nicht so gerne... Er reagiert noch kälter als vorher wenn man euren Anführer anspricht. Aber weißt du..." Ich sah hinauf zur Decke. "So wie sich das anhört, scheint das so, als ob die Nori und Tori gemeinsam total unbesiegbar wären. Meinst du nicht?"
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:35 pm

"Das beruht auf Gegenseitigkeit. Die Tori finden die ganzen Regeln total unnötig und bezeichnen euch als Neandertaler oder Nonnen...", erklärte ich und sah sie an. "Aber du hast recht, zusammen würde sie viel erreichen...ich versteh gar nicht warum. Du solltest Makoto mal kennenlernen, der redet viel, aber im Grunde ist er ein sehr netter Lehrer."

Kurzes Schweigen, ehe ich aufsprang und Aki mit mir riss. "Hoch mit dir, wir wollten doch was essen gehen oder nicht?", ich lächelte sie an und deutete auf die Tür. "Nach dir."
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:38 pm

"Das wär cool, ich würd gern einen ersten Eindruck selber kriegen", sagte ich, ließ mich dann vom Bett hochziehen. "Also, wenn ich darf," fügte ich dann hinzu. Schließlich schienen die Tori echt was gegen uns zu haben... Richtig gemein.
Aber es war ja nicht so, als ob wir freundlich wären. Wir pfuschten aber den Tori wenigstens nicht in ihre Angelegenheiten.
"Ja, wo willst du eigentlich hin? Restaurant? Pizza? Döner?", fragte ich Sam, während ich mir meine Tasche schnappte.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 4:49 pm

"Chinesisch wäre nicht schlecht...du kennst doch das All-you-can-eat-buffet am anderen Ende der Stadt. Da waren wir ewig nicht mehr.", merkte ich an und nahm die Hände an den Hinterkopf, im Mund wieder einen Zahnstocher. Ich hatte ihn in den zwei Wochen irgendwie vermisst. Er war immerhin ein Teil von mir.
Irgendwie.

Es war eine knappe halbe Stunde mit der Bahn, weshalb wir es uns in einem Waggon gemütlich machen konnten. "Was hälst du von den Strains?", fragte ich schließlich ruhig, aus dem Fenster schauend.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptySo Aug 09, 2015 11:56 pm

Ich setzte mich an den Korridor neben Sam und sah einem kleinen Hund zu, der in einem Kinderwagen saß und glücklich vor sich hinkeuchte. Es war schon recht warm, da musste ich ihm recht geben. Die alte Frau, die die Hände sicher am Kinderwagen hatte, sah aus dem Fenster neben ihr.

"Nervig", antwortete ich Sam. "Und eine potenzielle Gefahr für die Menschen." Sie waren flink und dadurch, dass sie instinktiv reagierten, waren sie recht gefährlich. Natürlich war es besser als die Gatherer..., welche logisch dachten wie die Menschen.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptyMo Aug 10, 2015 12:32 am

"So?", ich schaute sie nachdenklich an. Sie hatte also schon mit ihnen zu tun. Sie beurteilte im Normalfall nicht vorschnell, zumindest hatte ich es noch nie wirklich erlebt. "Ich schätze mal du hast recht.". Ich tippte auf dem Fenstersims herum und schaute nach draußen. Ein wenig nachdenken schadete nicht, auch wenn es nie meine Art war groß über etwas nachzudenken. In der Hinsicht hatte mich Tori wohl geändert...obwohl...eigentlich nicht.

Der Zug stoppte und wir hatten unser Ziel erreicht, wir waren am westlichen Stadtrand von Osaka, ganz in der Nähe vom Strand. Das Wetter spielte gut mit, es war warm, aber nicht heiß. Das Buffett lag genau an der Promenade mit guter Sicht auf das Meer. Wir setzen uns bei dem schönen Wetter natürlich in den Außenbereich, auch wenn es hier bereits recht voll war. "Kannst du eigentlich schwimmen?", fragte ich beiläufig und versuchte so natürlich wie möglich zu klingen, der Grund lag auf der Hand.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptyMo Aug 10, 2015 12:37 am

Ich beließ es bei ihrer Rechtgabe an mich und sah weiterhin dem Hund zu. Hmm... Ob man den streicheln durfte?

Die Bahn blieb leider schneller stehen als ich mir dachte. Allerdings nutzte ich die Möglichkeit und ging an dem Hund vorbei - ein unnötiger Umweg zu einer andere Doppeltür nach draußen. Beim Vorbeigehen ließ ich das Hündchen an meiner Hand schnüffeln und streichelte es dann über den Kopf. Damit war ich dann glücklich.

Als wir uns in dem Buffet hinsetzten, warf ich meine Tasche auf den leeren dritten Stuhl, saß ich Sam nämlich gegenüber. Danach wandte ich den Kopf, um zum Meer zu schauen. Dann erwischte mich ihre Frage.
"Mhm," nickte ich und warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor ich rüber zu ein paar Jungs schaute, die zu sechst aßen und rumalberten.
Ich war in einem Schwimm-Club gewesen, fast vier Jahre lang. Ich mochte das Schwimmen sehr, aber das konnte Sam ja nicht wissen.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptyMo Aug 10, 2015 12:46 am

Ich nickte, wie als wäre es das normalste der Welt und folgte dann ihren Blick zu den Jungs, grinste und beugte mich zu ihr rüber. "Die sehen doch ganz süß aus, schon wen ausgesucht?", flüsterte ich und kicherte leise. Langsam wurde ich wieder ich selbst und ich genoss es.

Die Kellnerin kam, nahm unsere Bestellung auf und kam in wenigen Minuten bereits mit den Getränken wieder, genau ab dann, konnten wir uns mit den leeren Tellern zur Theke begeben und rauftun was wir wollten. Das war immerhin das Beste an diesem Restaurant und es war sehr preiswert. "Probier mal die Champions...die sind einfach göttlich.", schwärmte ich und steckte mir voller Vorfreude einen in den Mund und verzog glücklich das Gesicht.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptyMo Aug 10, 2015 12:54 am

"Ich mag den mit den dunkelbraunen Haaren und dem Schokoladen-T-Shirt", antwortete ich murmelnd. Da war eine Schokolade mit einem lächelnden Gesicht drauf.
Als die Kellnerin zu uns trat, nahm ich meine Augen von den Typen und sah der Frau dabei zu, wie sie mir meine Limonade vor die Nase stellte. Danach holten wir uns Essen - mein Teller endete mit fünf verschiedenen Sorten von Fleisch, daneben Nudeln und in einer Schüssel komplett fehl am Platz Ananas.
Auch hatte ich mir drei Champions genommen, weil Sam meinte sie seien gut. Ich spießte eines auf, nahm es in den Mund und aß es. Danach dachte ich ein wenig nach. "Komischer Geschmack." Ich aß die andern zwei auch, bevor ich dann meinen Teller langsam leer machte. Als Nachtisch holte ich mir zweimal Schokobananen.

Danach herrschte von mir aus gesehen eine Weile Stille. Ich verschränkte die Arme auf dem Tisch und sah den Meereswellen zu, wie sie die Küste vergewaltigten.
"...Hey, Sam", sprach ich plötzlich. Ich begann selten eine Unterhaltung von alleine.
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BeitragThema: Re: Lost in Blood - Die Story    Lost in Blood - Die Story  - Seite 2 EmptyMo Aug 10, 2015 1:01 am

"Deine Zunge ist nur komisch...", bemerkte ich spaßeshalber und folgte ihr an den Tisch, dabei den Schokoladenjungen kurz im Auge. Der würde echt zu ihr passen. Wir aßen, ich hatte mir ordentlich Fleisch und Reis aufgetan, vorallem Hähnchen...ich liebte Hähnchen...aber ich hasste Fisch. Als Nachtisch besorgte ich mir etwas Mangoeis mit Schokostreusel, wobei ich einige rohe Schokostreusel ihr hinstellte. Sie mochte die ja so gerne.

Schweigen, selbst nachdem wir gegessen hatten. Die ganze Zeit hatte ich aus Meer gestarrt und bin dran verzweifelt. Ob es gut tat zu schwimmen? Immerhin hatte ich sowas nie gelernt...

Aki riss mich aus den Gedanken und ich schaute auf. "Hm?", fragte ich nach und besah sie etwas verwundert. Sie begann wirklich nie eine Unterhaltung.
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